
Grünlandnachsaat
Viele Grünlandflächen sind in einem nicht optimalen Zustand. Dies hat sehr unterschiedliche Ursachen.
In den letzten Jahren hatten wir oftmals beim ersten Schnitt sehr nasse Bedingungen, darunter hat die Bodenstruktur gelitten, aber auch Narbenschäden (teilweise mit nachfolgender Verunkrautung dieser offenen Flächen) sorgen für Folgeprobleme. Mäuse und Wildschweine erledigen ihr Übriges.
Wichtig ist es, diese entstandenen Lücken so schnell wie möglich zu schließen. Nur so lassen sich unerwünschten Arten (einjährige Rispe, breitblättrige Unkräuter etc.) von den Flächen fernhalten. Säen Sie diese betroffenen Flächen fachgerecht nach, sowohl der Ertrag, die Qualität und damit auch die Wirtschaftlichkeit Ihres Grünlandes wird gewinnen!
Auch wenn Sie keine Narbenschäden vorfinden erhöht eine regelmäßige Nachsaat den Ertrag und die Qualität (Energiegehalt und Verdaulichkeit) Ihres Grünlands. Durch den frühen Schnitt der Grasnarbe kann sich das Grünland nicht selber erneuern, da die Gräser nicht zur Samenreife kommen. Dies gilt es, mit der regelmäßigen Nachsaat auszugleichen.

Grünlandpflege lohnt sich!
- eine hohe Grundfutteraufnahme in Abhängigkeit vom Energiegehalt
- die Optimierung der Gesamtfutterration- Einsparung beim Ausgleichsfutter
- eine bessere Schmackhaftigkeit – geringere Futterverluste
- die positive Beeinflussung der Tiergesundheit
- eine deutlich verbesserte Effizienz der Milchleistung aus dem Grundfutter
- eine Verbesserung des Deckungsbeitrages je Kuh
Unsere Nachsaatempfehlung

- G V mit oder ohne Klee (Kammermischung) für intensive Grünlandnutzung; optimale Zusammensetzung aus 50% späten Sorten Deutsches Weidelgras sowie je 25% frühe und mittelfrühe Sorten
- G II mit oder ohne Klee (Kammermischung) für mittlere bis intensive Grünlandnutzung in den Höhenlagen
- G IV (Kammermischung) für trockene Lagen
- GR Nachsaat intensiv (ohne empfohlene Arten); optimale Zusammensetzung aus 50% späten Sorten Deutsches Weidelgras sowie je 25% frühe und mittelfrühe Sorten
Eine Nachsaatmenge von ca. 10 kg/ha passt meist ganz gut.
Die optimale Nachsaatmenge ermitteln Sie nach folgender Faustformel: Je 10% Lücken 5 kg/ha, bei z.B. 30% Lücken somit 15 kg/ha.
Eine Grünlandnachsaat kann sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer erfolgen
Dies ist der klassischen Nachsaattermin. Leider war es die letzten Jahre witterungsbedingt öfters nicht möglich, zu diesem Termin nachzusäen.
Im Frühjahr gibt es keine Einschränkungen bei den verwendeten Arten in den Nachsaatmischungen, auch Arten mit längerer Keimdauer sind unproblematisch auszusäen.
Wenn es das Wetter und die Bodenvoraussetzungen erlauben, striegeln Sie den Bestand beherzt und säen Sie nach. Versuchen Sie, den nachfolgenden Schnitt eher etwas früher einzuplanen, dann reduzieren Sie die Konkurrenzkraft der Altnarbe frühzeitig und die nachgesäten Gräser können sich schneller etablieren. Eine Gülledüngung verschieben Sie bitte frühestens auf den Herbst.
Eine Nachsaat des Grünlandes ist auch im Spätsommer sehr gut möglich. In den meisten der vergangenen Jahre war dieser Termin sogar den Frühjahrsnachsaaten überlegen, da die Witterungsbedingungen in den Frühjahren oftmals schwierig waren. Zudem entstehen regional durch die Sommertrockenheiten Fehlstellen und es dominieren die trockenstabileren Rispenarten in den Grünlandbeständen.
Der ideale Nachsaattermin im Spätsommer ist im August, in einigen Lagen und je nach Mischung auch noch Anfang September. Wichtig ist selbstverständlich eine ausreichende Feuchtigkeit und vor allem eine ausreichende Vegetationsperiode, dass sich die nachgesäten Gräser noch ausreichend etablieren können. Hierbei ist zu beachten, dass die Keimdauer der ausgesäten Gräser sehr unterschiedlich ist. Für Gräser wie Schwingelarten und Rispen beträgt diese Keimdauer rund drei Wochen, ein Deutsches Weidelgras benötigt nur rund 10 Tage zum Keimen!
Daher können Mischungen aus reinem Deutschem Weidelgras (z.B.: G V oder GR Nachsaat intensiv) länger zur Nachsaat ausgebracht werden als Mischungen mit mehreren Arten (z.B.: G II).
Fachlich ist die Vorgehensweise zur Nachsaat identisch zur Nachsaat im Frühjahr:
Nach dem Schnitt erfolgt idealerweise ein beherzter Striegeleinsatz, danach die Nachsaat. Der Bestand sollte nicht mehr überwachsen, ein weitere Nutzung im Herbst sollte vermieden werden. Bitte unbedingt auf eine Gülledüngung bis zum nachfolgenden Frühjahr verzichten.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, im Frühjahr den ersten Schnitt eher etwas früher zu machen dankt Ihnen das die Nachsaat!
Kalk - einfach unverzichtbar
So wichtig wie die Nachsaat ist auch die Kalkung im Grünland. Was im Ackerbau meist selbstverständlich ist, gerät immer mal wieder beim Grünland in Vergessenheit:
- Ein schwach saurer pH-Wert fördert die Nährstoffeffizienz, da dann die Verfügbarkeit der Nährstoffe nicht reduziert wird
- Kalken ist eine Düngung mit den Nährstoffen CaO und MgO
- Die beim Kalken ausgebrachte Nährstoffe Ca und Mg stabilisieren und verbessern die Bodenstruktur und damit das Porenvolumen (Luft- und Wasserhaushalt)
Durch diese Maßnahmen, idealerweise noch um eine Schwefeldüngung im Frühjahr ergänzt, wird das Grünland ertragreich und das geerntete Grundfutter hat einen hohen Energie- und Proteingehalt bei bester Verdaulichkeit. Dadurch erreichen Sie die geringsten Kosten je Nährstoffeinheit!
An diversen Standorten haben Sie die Möglichkeit Kalkstreuer auszuleihen.
Güttler GreenSeeder 600

Ideal für Nachsaaten
Wir bieten Ihnen an vielen RWZ-Standorten die Möglichkeit, für die ideale Nachsaat einen Güttler GreenSeeder 600 bei uns zu mieten. Obendrauf erhalten Sie die für Ihr Grünland passende Nachsaatmischung und eine fundierte fachliche Beratung.
Leider werden im Grünland oftmals Ertragspotenziale verschenkt. Ein früher Schnitt für die Grassilage verhindert die natürliche Grasnachsaat. Um keinen jährlichen Ertragsverlust zu erleiden, sollten die gewünschten Gräser kontinuierlich nachgesät werden. Besonders nach trockenen Jahren mit Lücken in der Grasnarbe treten vermehrt Ampfer und Gemeine Rispe auf. Eine stets intakte und geschlossene Grasnarbe verhindert das Auftreten unerwünschter Unkräuter.
Neben dem Güttler GreenSeeder 600 bieten wir Ihnen den Köckerling Nachsaatstriegel Grasmaster zum Ausleihen an.
Silierfolie
Agrarfolien

Siliermittel und Folien sind die letzten wichtigen Bausteine für eine erfolgreiche Erzeugung von qualitativ hochwertigem Grundfutter. Es gilt so schnell wie möglich über die natürliche Gärung die Silierprozesse in Gang zu setzen, um die Qualität des Futters zu erhalten.